Leseprobe: "Der direkte Weg zu Gott"

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Dann kam Gott ins Spiel

So arbeitete ich eine Zeit lang mit der Liebe Gottes. Bitte was?

„Mit der Liebe Gottes arbeiten?“

Irgendwann hörte sich das auch für mich ziemlich schräg an. Obwohl – bis dahin hatte ich ja noch niemandem gesagt, wie ich meine Behandlungen genau durchführte. Aber ganz im Ernst: Kann man denn mit der Liebe Gottes arbeiten?

Vielleicht „darum bitten“ – das klang schon besser.

Für die nächste Behandlung nahm ich mir vor, Gott direkt um seine Hilfe zu bitten. Die Formulierung, die ich in Gedanken sagte, lautete in etwa so:

„Ich bitte Gott, alles zu tun, damit es diesem Menschen wieder gut geht.“

Ich war kaum mit diesem Gedanken fertig, da spürte ich schon, dass nichts mehr zu tun war. Konnte das sein? Ich prüfte nochmals alle Möglichkeiten durch. Tatsächlich, es war alles erledigt. Mit den erlernten Geistheilermethoden dauerte eine Behandlung ursprünglich 20 bis 30 Minuten. „Nur“ mit der Liebe Gottes war alles durch eine einzige Bitte sofort erledigt.

Gerade hatte ich einer Klientin nach ihrer Aufrichtung gesagt, dass sie sich für die Nachbehandlung bitte hinlegen möge – und schon war die Behandlung fertig. Die Klientin jetzt gleich wieder aufzuscheuchen, hätte etwas merkwürdig ausgesehen. Also blieb ich am Kopfende der Liege sitzen, ließ meine Hände auf ihrem Kopf ruhen, lauschte der Musik und freute mich über diese neue Erfahrung. Nur wenige Minuten später begann ich gelangweilt auf die Uhr zu schauen.

Plötzlich kam mir die Hausentstörung in den Sinn. Ich fragte in Gedanken, ob denn da noch etwas zu machen sei. Nein, auch hier war nichts mehr zu tun, es war alles schon erledigt.

„Wie, schon erledigt?“ Eigentlich war das eine unnötige Frage.

Ich hatte doch Gott darum gebeten, dass er alles tun möge, damit es dieser Frau wieder gutgeht. Ich hatte nicht gesagt:

„Bitte tue alles, aber lass ja ihr Haus in Ruhe, damit ich wenigstens noch mit der Hausentstörung Geld verdienen kann.“

Gott schien mit meinem Praxisangebot sehr freigiebig zu sein. Also nahm ich auch noch die Hausentstörungen von meiner Internetseite und meiner Preisliste.
Von allen ursprünglich angebotenen Produkten und Dienstleistungen war nur noch die Aufrichtung übrig geblieben.